Das Thema mit den Neujahrsvorsätzen wird zwar jedes Jahr wieder neu aufgewärmt, ist aber im Grunde ein alter Hut. Es gibt viele Menschen, die sich jedes Jahr pünktlich zu Silvester spezielle Dinge vornehmen nur um sie innerhalb weniger Tage oder maximal Wochen wieder über Bord zu werfen. Deshalb geht es bei mir jetzt auch gar nicht um dieses Thema. Im Gegenteil, ich verzichte schon lange auf konkrete Neujahrsvorsätze. Und in diesem Artikel zeige ich dir, wie ich es trotzdem, oder eigentlich genau deswegen schaffe, voller Energie ins neue Jahr zu starten und diese Power auch das ganze Jahr über zu halten.
Möglicherweise gehörst du auch zu den Menschen, die in jedes neue Jahr mehr oder weniger hineinstolpern und sich am Ende des Jahres fragen, warum sie erschreckend wenig weitergebracht haben. Mach dir nichts draus, du bist in guter Gesellschaft. Wenn ich ehrlich bin, bei mir war es fast mein ganzes Leben lang so. Ich habe erst seit wenigen Jahren eine Art Routine entwickelt, die es mir ermöglicht, sehr viel bewusster mit dem Jahreswechsel umzugehen und dadurch im kommenden Jahr wesentlich produktiver zu sein.
Gründe für einen bewussten Jahreswechsel
Hier sind die Gründe dafür, warum ich mich zum Jahreswechsel mit einigen Themen sehr bewusst auseinandersetze. Und warum ich mir sicher bin, dass auch dich das definitiv voranbringen wird.
Du überblickst deine Entwicklung und die Ereignisse im letzten Jahr und gewinnst eine Menge Klarheit.
Du bekommst einen Überblick über gute und vielleicht weniger gute Entscheidungen – und lernst daraus!
Du befreist dich bewusst von Altlasten und Dingen, die dir nicht mehr dienen.
Destruktive Denk- und Verhaltensmuster lassen sich leichter überwinden.
Du richtest dich bewusst auf das neue Jahr aus und entwickelst starke Ziele und Visionen, die dir Kraft geben.
Du steigerst deine Begeisterung, Motivation und Tatkraft und setzt damit deine Manifestationskräfte in Gang.
Und für mich als Praktikerin der genialste Grund überhaupt:
Das schriftliche Ergebnis begleitet dich das ganze Jahr über, wodurch du jederzeit eine Standortanalyse vornehmen und gegebenenfalls Justierungen vornehmen kannst. Damit wirst du dir am Ende des Jahres nie wieder frustriert denken, dass du gar nichts erreicht hast.
Ach ja. Außerdem macht es Spaß, sich Zeit zu nehmen, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen, und sich voller Freude auf das neue Jahr zu fokussieren.
Freust du dich schon darauf? Dann will ich dir jetzt erklären, wie du am besten dabei vorgehst.
Der genaue Ablauf
Deine Utensilien:
Du brauchst Schreibzeug. Also nimm einen Stift – wenn du es bunt magst, gerne auch mehrere – und am besten ein schönes Notizbuch zur Hand. Es kann aber auch ein Kollegblock sein. Wähle, was dir lieber ist.
Dein Raum:
Wichtig ist, dass du deine Ruhe hast und entspannt bist. Am leichtesten geht das, wenn du dich in einen eigenen Raum zurückziehst und ungestört bist. Mach es dir so bequem wie möglich. Kerzen, angenehme Musik, Duftöle, etc. Nimm was immer du brauchst, um dich wohlzufühlen.
Los geht’s:
1. Du startest mit einer Rückschau auf das Jahr, das sich gerade dem Ende zuneigt. Stell dir dazu folgende Fragen und beantworte sie in deinem Notizbuch oder Block: Welche besonderen Ereignisse gab es in diesem Jahr? Was habe ich besonders geliebt, geschätzt und wofür bin ich dankbar? Was habe ich gelernt, wie habe ich mich entwickelt? Was ist nicht so gut gelaufen? Welche vermeintlichen Fehler habe ich gemacht?
2. Jetzt folgt ein sehr wichtiger Schritt für den Übergang. Hier ziehst du ein Fazit aus deinen Erfahrungen des vergangenen Jahres und schließt damit ab. Beantworte dazu diese Fragen: Welche Erkenntnisse ziehe ich aus den Erfahrungen in diesem Jahr (bezugnehmend auf die Antworten von Punkt 1)? Was dient mir nicht mehr und darf ich jetzt loslassen? Was war gut und nehme ich mit ins neue Jahr.
3. Weiter geht’s mit der Ausrichtung für das kommende Jahr und folgenden Fragen: Was wünsche ich mir für das neue Jahr? Was ist meine starke Vision? Welche konkreten Ziele habe ich? Was brauche ich, um diese Ziele zu erreichen? Was werde ich selbst dazu beitragen? Welche Werte will ich in diesem Jahr besonders leben? Worauf lege ich im neuen Jahr meinen Fokus?
Fühl dich frei, die Fragen jederzeit für dich anzupassen, und mach daraus dein ganz individuelles Jahresabschluss- und Neuausrichtungsritual.
Wenn du fertig bist, lies dir alles noch einmal durch. Ich mache das immer und bin jedes Mal erstaunt darüber, wie sehr das nochmal die Klarheit und den Fokus schärft. Spür dann hin, ob es für dich jetzt so passt. Vielleicht fehlt noch etwas oder es möchte sich noch irgendwas zeigen? Wenn du das Gefühl hast, dass es „rund“ ist, dann darfst du dein Buch zur Seite legen und dir auf die Schulter klopfen. Du hast einen wirklich wichtigen Schritt für deinen Erfolg im nächsten Jahr getan. Gratuliere!
Bewahre deine Antworten das ganze Jahr über so auf, dass du leicht auf sie zugreifen kannst. Es ist sehr hilfreich, wenn du dir monatlich deine Jahresziele und Visionen ansiehst und eine Zielüberprüfung vornimmst. So merkst du sehr schnell, ob du noch auf deinem Weg bist oder nicht. Und du kannst rechtzeitig eine Kurskorrektur vornehmen, wenn du vielleicht doch abgedriftet bist.
Das Visionboard – kreiere dein Vision
Diese tolle Übung möchte ich dir als zusätzliche Option an die Hand geben. Sie ist sehr effektiv und kann sich äußerst positiv auswirken. Ich mache diese Übung manchmal auch spontan an irgendeinem anderen Tag im Jahr – ohne konkreten äußeren Anlass. Immer wenn ich das Gefühl habe, es ist wieder Zeit, eine starke Vision zu kreieren. Das kann ich dir sehr empfehlen.
So geht’s:
Wenn du mit den obenstehenden Fragen gearbeitet und deine Vision für das Jahr gefunden hast, ist es gut, diese auch visuell darzustellen. Schau dir also nochmal deine Antworten an, bevor du anfängst.
Schneide dann Fotos, Grafiken, Zeitungsausschnitte aus, die zu deiner Vision passen und klebe sie auf ein Plakat. Du kannst auch Vorbilder, starke Wörter, Kontostände und im Grunde alles was starke positive Emotionen auslöst, darauf festhalten. Mein Plakat hat üblicherweise das Format A2. Kleiner als A3 sollte es nicht sein. Platziere das fertige Plakat an einem Ort, an dem du es häufig siehst. Und dann betrachte es mindestens zweimal täglich für mehrere Minuten. Und zwar so, dass du richtig in die Bilder eintauchst und die positiven Emotionen, die dadurch in dir aufsteigen, so intensiv wie möglich erlebst.
Wie gesagt, ein Visionboard kannst du für all deine Visionen entwerfen. Gerne auch mehrere gleichzeitig. Wenn du mit dem Thema erst anfängst, ist es allerdings gut, nicht zu viel auf einmal zu wollen. Sonst besteht die Gefahr, dass du dich überforderst, und am Ende alles hinschmeißt. Arbeite lieber langsam, aber beständig an deinen Visionen.
Vom richtigen Zeitpunkt
Ich mache diese Rück- und Vorausschau immer zwischen Weihnachten und Neujahr, also an den „Tagen zwischen den Jahren“. Für mich ist das der ideale Zeitpunkt. Es ist eine Zeit, in der es – zumindest bei mir – sehr ruhig zugeht und in der ich mich leichter entspannen und vom Alltag ausklinken kann als üblich. Diese Zeit eignet sich auch deshalb besonders gut, da sie mitten in den Rauhnächten liegt. Die Rauhnächte sind ein uralter Brauch, bei dem es unter anderem darum geht, sich zurückzuziehen, zur Ruhe zu kommen und zu reflektieren. Dieses Thema würde hier den Rahmen sprengen, aber wenn du dich dafür interessierst, findest du im Internet mittlerweile sehr viele hilfreiche Informationen. Du darfst mir gerne auch schreiben, wenn du persönliche Empfehlungen haben möchtest.
Natürlich kannst du dich auch Anfang des neuen Jahres mit Abschluss und Neuausrichtung auseinandersetzen. Wichtig ist nur, dass du dir für diesen Prozess Zeit nimmst und ihn so bewusst wie möglich durchgehst.
Und jetzt wünsche ich dir einen entspannten Jahresabschluss und eine wunderbare, kraftvolle Neuausrichtung für 2019. Mögen sich alle deine Wünsche erfüllen und 2019 dein bisher bestes Jahr werden!
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