Widder-Vollmond
Am 01.10. um 23:05 findet ein Vollmond im Zeichen Widder statt. Die Sonne steht zu dem Zeitpunkt im Zeichen Waage und der Mond gegenüber im Widder. In der Astrologie wird das Ich- und Du-Achse oder auch Begegnungsachse genannt. Und genau darum geht es auch in dieser Zeit.

Im Zeichen Waage dreht sich alles um Begegnung und Beziehung (näheres dazu im Beitrag zum Zeichen Waage). Der Widder hingegen repräsentiert vor allem sich selbst. Er steht für die Kraft der Durchsetzung der eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Aber wie können wir mit diesen starken Gegensätzen am besten umgehen?
Zunächst geht es immer um Bewusstwerdung. Und hier ermöglicht uns der Vollmond ganz besonders, mit unseren verdrängten, un- und unterbewussten Anteilen in Kontakt zu kommen. Da zu dieser Zeit das Bewusstsein (repräsentiert von der Sonne) ein helles Licht auf die Schattenbereiche (Mond) unseres Lebens wirft, können wir so einiges besser verstehen, was uns bislang noch nicht so klar war. Vorausgesetzt wir haben die Bereitschaft dafür und wollen auch wirklich hinschauen!
Zu diesem Vollmond wird also ganz speziell der Themenbereich Begegnung und Beziehung angesprochen. Wir sind dazu eingeladen, uns mit unserer eigenen Beziehungsfähigkeit, unseren Mustern und Verhaltensweisen in Begegnungen auseinanderzusetzen.
Während die Waage sich und ihre Interessen im Bemühen um eine Beziehung oft selbst opfert, will der Widder die Erfüllung seine Bedürfnisse durchsetzen, notfalls mit der Brechstange. So die archetypische Zuschreibung. In der Realität ist es natürlich selten so schwarz und weiß, aber diese starken Kontraste sind wichtig, um die Prinzipien dahinter zu verdeutlichen.
Ich habe wieder ein paar Fragen für dich, die dir dabei helfen können, die entsprechenden Themen zu reflektieren:
Übernehme ich volle Verantwortung für mein Leben oder mache ich mein Glück vom Glück eines anderen Menschen abhängig?
Bin ich mir meiner zentralen inneren Wünsche und Bedürfnisse bewusst?
Wie sehr gelingt es mir, meine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen bzw. durchzusetzen?
Wo darf ich noch mehr zu mir stehen?
Wann und wo ist es wichtig, mehr auf mein Gegenüber zu- und einzugehen?
Herrscht in meinem Leben eine Balance zwischen Du-Orientierung und Ich-Orientierung?
Wo ist es angebracht, etwas von meinen egobasierten Wünschen zugunsten eines anderen Menschen/einer Beziehung aufzugeben?
Wo ist es gut, zugunsten meiner eigenen Entwicklung die Werte einer Beziehung zu hinterfragen und notfalls Konsequenzen zu ziehen?
Welche Aspekte begleiten uns noch?
Wunden der Vergangenheit
Chiron in Konjunktion zum Mond
Dieser Aspekt währt nur kurz und macht sich hauptsächlich am Tag des Vollmondes bemerkbar. Aber er kann alten Schmerz und Verletzungen hochbringen, die mit den Themen des Vollmondes zu tun haben. Vielleicht tauchen Bilder und Gefühle aus der Kindheit auf. Oder ein aktuelles Ereignis triggert längst vergessen geglaubte Erinnerungen. Die Qualität des Vollmondes ermöglicht uns jetzt leichter, Verbindung damit aufzunehmen und mehr Bewusstsein dafür zu entwickeln. Wenn du magst, nutze den Vollmond-Tag dafür, zu reflektieren und dich bewusst zu fragen, was dich blockiert oder womit du dich vielleicht selbst in deinem Leben noch einschränkst.
Eine starke Kraft konstruktiv nutzen
Mars-Lilith im Quadrat zu Saturn-Pluto
In meinen letzten Mond-Beiträgen bin ich schon mehrfach auf die Spannungsaspekte zwischen (Lilith-)Mars im Widder und (Jupiter-)Saturn-Pluto im Steinbock eingegangen. Schau da gerne nochmal vorbei, wenn du magst.
Dadurch, dass sich im Moment ganze drei Planeten und Lilith (kein Planet sondern ein sensitiver Punkt) im Widder und drei Planeten im Steinbock befinden, umgibt uns immer noch eine sehr harte Energie. Das ist für viele Menschen auch tatsächlich spürbar. Ich bekomme in den letzten Wochen sehr viele Nachrichten von Menschen, die das bestätigen. Die Gefahr von Auseinandersetzungen, aufbrausenden Emotionen und impulsiven Handlungen ist zu dieser Zeit besonders hoch.
Eines möchte ich aber nochmal betonen, weil es so wichtig ist. Die aktuelle Zeit – so anstrengend sie für viele auch sein mag – fordert uns so direkt heraus, nach Wahrhaftigkeit zu streben. In diesem Jahr werden wir wieder und wieder geprüft, wie wahrhaftig wir leben und ob das, was wir noch aufrechterhalten und an Zielen verfolgen, wirklich in unser Leben gehört. Gerade jetzt im Herbst wird energetisch noch mal ordentlich nachgelegt. Das kann sich teilweise wie ein extrem starker Druck anfühlen. So, als hätte man gar keine Wahl mehr. Je mehr Widerstand da ist, desto schwerer wird es. Es geht immer wieder um radikales Loslassen. Wenn du also spürst, dass es Zeit ist, dann geh dem nach. Zwinge dich aber auch nicht dazu, alles sofort über Bord zu werfen. Manchmal geht dieses Abstreifen in Schichten und das ist auch völlig in Ordnung so.
Loslassen heißt Annehmen
Es gibt noch einen wichtigen Aspekt des Loslassens. Nämlich das Annehmen. In erster Linie geht es immer um die radikale Akzeptanz dessen was ist und auch um die Annahme des Auftrags, den wir hier offensichtlich gerade haben. Kollektiv und ganz individuell. Ohne dieses Annehmen ist immer Widerstand in uns und der blockiert das Loslassen in hohem Maße. Wenn wir aufhören, gegen etwas zu kämpfen und lernen, es wirklich anzunehmen, dann wandelt es sich meist von ganz allein. Probiere es mal aus.
Umsetzungsimpuls
Ich beschränke mich diesmal auf einen einzigen Impuls zusätzlich zu den Fragen, die dich auch schon sehr in die Tiefe führen können, wenn du dazu bereit bist.
Ich möchte dich dazu einladen, dich ganz offen zu fragen, welche Opfer du bereit bist zu erbringen, um deiner Freiheit und Wahrhaftigkeit willen. Was würdest du loslassen? Wie weit würdest du gehen, um deinen wahren ureigenen Weg zu verfolgen? Vielleicht hast du dich bisher noch nicht getraut, so weit zu denken, weil du gespürt hast, dass du dann handeln müsstest? Vielleicht ist es gerade jetzt aber an der Zeit, wirklich ehrlich zu dir zu sein und dort hinzuschauen, wo es zwar nicht angenehm, aber dafür absolut notwendig ist. Das Gute an dieser Zeit ist, sie unterstützt uns auch mit Tatkraft und Mut. Konstruktiv genutzt, zwei sehr wertvolle Eigenschaften. Was haben wir schon zu verlieren? Und wer sagt, dass ein Verlust immer schlecht ist? Er kann uns befreien und letztendlich zu einem glücklichen und erfüllten Menschen machen.
Hab eine kraftvolle Vollmond-Zeit!